15.03.22

Mesh

Bett Nivellierung

Ein perfekt sitzender erster Layer ist das A und O beim 3D-Druck. Leider sind nicht alle Druckunterlagen perfekt gerade. Selbst ein feingefräßtes Aluminium-Bett wird durch die aufgelegte Platte (magnetisch, Glas, PEI usw.) wieder leicht wellig und verursacht dann häufig Haftungsprobleme. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, diese feinen Unregelmäßigkeiten auszugleichen:
  1. Manuell (sog. "Mesh Bed Leveling (MBL)"
  2. mit einem Sensor (BL/3D-Touch, Metallsensor etc.)
Je nach Ausstattung des Druckers (mit oder ohne Sensor) muss die jeweilige Firmware entsprechend angepasst werden. Also alleine durch den physikalischen Anschluß eines Sensors ändert sich am Drucker zuerst einmal nichts, wenn man nicht die für diesen Sensor angepasste Firmware lädt.
Die manuelle Nivellierung erfolgt unter Zuhilfenahme eines Blatt Papiers, welches bei jedem Messpunkt den gleichen gefühlten Widerstand haben sollte. Hierzu gibt es jede Mange Tutorials z.B. bei Youtube und einmal richtig eingestellt liefert ein Drucker auch hiermit gute Ergebnisse, wenn sich mit der Zeit die Druckbettschrauben nicht bewegen und sich das Bett deshalb verstellt.

Die besten Ergebnisse bekommt man natürlich mittels eines Sensors. Bei relativ geraden Betten reicht es, mit der automatischen (bilinearen) Bettnivellierung zu arbeiten. Hierbei wird häufig ein 3x3 oder 5x5 Punkte Mesh erzeugt, welches im Drucker-EEPROM abgelegt und vor dem Druck abgerufen wird. Häufig wird dieses Mesh mit dem G-Code-Befehl "G29" auch einfach vor jedem Druckvorgang durch den Drucker-Startcode des jeweiligen Slicers ausgeführt.

Beim "Unified Bed Levelling", der aufwändigsten und genauesten Methode, die auch bei sehr unebenen Betten eingesetzt werden kann, wird ein Mesh mit 100 Punkten (10x10) gemessen und dann im EEPROM abgespeichert. Da diese Messung relativ lange dauert, ist es natürlich nicht sinnvoll, sie vor jedem Druckvorgang ausführen zu lassen. Üblicherweise wird das abgespeicherte Mesh vor dem Druck mit dem G-Code-Befehl "G29 J" abgerufen und durch das Abfahren von nur 3 Bettpunkten an die Bettebene angepasst. Man geht also davon aus, dass sich die Welligkeit des Druckbetts selbst nicht geändert hat.

Welche Nivellierungsmethode nun für den eigenen Drucker die Beste ist, ist also häufig tatsächlich Geschmackssache bzw. abhängig von der Beschaffenheit des Druckers und des Druckbetts.
Ich persönlich orientiere mich meist an der Größe des Druckbetts. Bei kleinen (z.B. Ender 3) halte ich ein 3x3 Mesh für völlig ausreichend, bei größeren Betten besser ein UBL-Mesh.